Doch wie sollte nun das Koordinationstraining mit Kindern gestaltet werden?
Da die Kinder durch den Sport nicht nur sportlicher und gesünder werden sollen, sondern auch gleichzeitig Spaß an Sport und Bewegung finden sollen, ist wohl eines der Hauptkriterien für das Training mit Kindern, der Spaßfaktor.
Kinder sollen Spaß am Koordinationstraining und am Sport haben!
Den Spaß am Sport erreicht man bei Kindern häufig durch Spiele, bemühen Sie sich deshalb koordinative Übungen in Spiele zu integrieren. Dies kann man auf unterschiedlichste Art und Weise gestalten.
Beispiel:
Spiel: Versteinern
Bei dem Spiel Versteinern gibt es eine gewisse Anzahl an Fängern, welche versuchen müssen die übrigen Kinder zu fangen, sobald man gefangen wurde stellt man sich im Grätschstand auf den Boden bis man durch einen anderen Mitspieler befreit wird.
In dieses Spiel kann man sehr leicht Koordinationsübungen einbauen, indem man die versteinerte Position ändert. Lassen Sie die Kinder nicht mehr im Grätschstand stillstehen, sondern führen Sie ein, dass die Kinder auf einem Bein stehen müssen.
Es gibt zahlreiche weitere Möglichkeiten dieses Spiel auszubauen, hier finden Sie ein paar weitere Möglichkeiten:
• Auf einem Bein stehen
• In einer Standwaage-Position stehen
• (je nach Bodenbeschaffenheit) vor dem Einnehmen der Position eine Rolle machen
• Mehrere Hampelmänner auf der Stelle durchführen
• Auf der Stelle die Arme gegengleich kreisen
• Etc.
Separates Koordinationstraining:
Natürlich gibt es auch die Möglichkeit, dass man ein separates Koordinationstraining mit den Kindern durchführt, hierbei muss allerdings auf die Übungsauswahl geachtet werden. Prinzipiell sollten zu Beginn vor allem einfache Bewegungsfertigkeiten trainiert werden, beispielsweise das Stehen auf einem Bein, Rolle vorwärts/rückwärts, Springen und Drehungen. Im späteren Verlauf können die Übungen variiert und erschwert werden.
Es ist darauf zu achten, dass die Übungen korrekt demonstriert oder mit Hilfe eines Videos korrekt dargestellt werden, da Kinder durch betrachten und nachahmen lernen. Die möglichst perfekte Ausführung ist wichtig, da durch sogenannte Spiegelneuronen die gesehenen Bewegungsabläufe im Gehirn fotografisch scharf wiedergespiegelt werden und somit eine unmittelbare Reproduktion der Bewegung möglich machen.
Dem Training der Koordinativen Fähigkeiten sind keine Grenzen gesetzt, lediglich ein paar Grundsätze sind zu beachten:
• die Übungen müssen korrekt durchgeführt werden, es gilt Qualität vor Quantität!
• den Kindern sollen vielseitige Bewegungserfahrungen ermöglicht werden
• der Spaß am Sport ist einer der wichtigsten Punkte
• die Übungen müssen im Laufe der Zeit erschwert werden
• Koordinationstraining muss regelmäßig durchgeführt werden um Anpassungen zu ermöglichen
• beim Training der Koordinativen Fähigkeiten mit Kindern kann nicht früh genug begonnen werden
Bei Kindern ist es hilfreich das Koordinationstraining vielseitig zu gestalten und zugleich möglichst viel Spaß zu haben.
Eine der grundlegenden Koordinativen Fähigkeiten ist die Gleichgewichtsfähigkeit. Diese kann sowohl ohne Hilfsmittel beispielsweise mit einem Stand auf einem Bein trainiert werden als auch mit unterschiedlichen Geräten.
Ein Gerät, das sich hervorragend eignet ist ein sogenanntes Balance board. Hierbei handelt es sich um eine Art Brett, welches auf einer kleinen Oberfläche steht, wodurch man den Schwerpunkt verlagern muss, um das Gleichgewicht zu halten.
Hierbei wird ganz anders trainiert wie bei dem klassischen Einbeinstand. Während bei dem Stauf auf einem Bein, das Koordinationstraining darauf ausgelegt wird, dass das Gleichgewicht, in einer Situation, in der das Kind auf einem Bein steht, verbessert wird, verbessert sich bei einem Balance board das Körpergefühl bzw. die Fähigkeit den Körperschwerpunkt zu verlagern, dass man stabil auf beiden Beinen stehen kann.
Diese Balance boards gibt es in verschiedenen Ausführungen. Sie eignen sich sowohl für das Training im Verein aber auch für ein Training zu Hause.