Koordinationstraining im Fußball

Definition:

„Unter Orientierungsfähigkeit versteht man die Fähigkeit zur Bestimmung und Veränderung der Lage und Bewegungen des Körpers in Raum und Zeit, bezogen auf ein definiertes Aktionsfeld (z.B. Spielfeld, Boxring, Turngeräte) und /oder ein sich bewegendes Objekt (z.B. Ball, Gegner, Partner) (vgl. Meinel/Schnabel 1987, 251)“ (zit. bei WEINECK, S.796)

Beispiel:

Die Orientierungsfähigkeit lässt sich in eine räumliche und zeitliche Orientierung unterteilen. Für den Spieler ist es wichtig, dass er sowohl seine eigenen Mitspieler als auch die Position der Gegenspieler im Blick hat. Zudem ist seine eigene Position von enormer Bedeutung. Wie weit ist der von der Seitenlinie weg? Wie viele Gegner befinden sich hinter ihm?

Übung:

Passspiele sind eine gute Methode um in das Training der Orientierungsfähigkeit einzusteigen. Für Kinder und Jugendliche mit einer bereits besser ausgebildeten Koordination können auch Strecksprünge mit halber/ganzer Drehung hinzugenommen werden. Vor jedem Pass tritt der Passgeber zwei Schritte zurück, (dies verhindert, dass er nach dem Sprung auf dem Ball landet VERLETZUNGSGEFAHR!) springt nach oben und führt eine halbe/ganze Drehung durch, anschließend läuft er zum Ball und führt den Pass durch.

Es gibt zahlreiche weitere Übungen mit denen man die Orientierungsfähigkeit verbessern kann, alle zu nennen würde den Rahmen sprengen. Zu erwähnen ist noch, dass auf die Verbesserung der Orientierungsfähigkeit beim Torwarttraining besonders geachtet werden sollte.

Definition:

„Unter Reaktionsfähigkeit versteht man die Fähigkeit zur schnellen Einleitung und Ausführung zweckmäßiger kurzzeitiger motorischer Aktionen auf ein Signal. Dabei kommt es darauf an, zum zweckmäßigsten Zeitpunkt und mit einer aufgabenadäquaten Geschwindigkeit zu reagieren, wobei meistens das maximal schnelle Reagieren das Optimum ist (vgl. Meinel/Schnabel 1987, 251)“ (zit. bei WEINECK 2010, S.798)

Beispiel:

Bei einem Eckball muss sowohl die ausführende Mannschaft, als auch die Verteidigende Mannschaft möglichst schnell reagieren um eine mögliche Torchance durchzuführen/abzuwehren. Des Weiteren ist ein Fußballspiel durch viele kurze Sprints geprägt, auch hier ist eine gut ausgebildete Reaktionsfähigkeit wichtig um diese möglichst schnell durchführen zu können.

Übung:

Eine Basisübung für die Reaktionsfähigkeit stellt der klassische Sprint dar. Das maximal schnelle Beschleunigen auf ein akustisches Signal. Es bieten sich zudem auch andere Signale wie beispielsweise ein Handzeichen an.

Da die Reaktionsfähigkeit auch als Teilkomponente der Schnelligkeit von Bedeutung ist, bieten sich hier auch alle Übungen an, welche zur Verbesserung der Schnelligkeit beitragen. Beispielseise viele Übungen aus dem Training mit einer Koordinationsleiter.

(Das eBook mit der oben dargestellten Übungen finden Sie hier).

Definition:

„Unter Umstellungsfähigkeit versteht man die Fähigkeit, während des Handlungsvollzuges aufgrund wahrgenommener oder vorausgenommener Situationsveränderungen das Handlungsprogramm den neuen Gegebenheiten anzupassen oder die Handlung auf völlig andere Weise fortzusetzen (vgl. Meinel/Schnabel 1987, 254)“ (zit. bei WEINECK 2010, S.798)

Beispiel:

Bei Ballverlust ist ein hohes Maß an Umstellungsfähigkeit gefragt. Die angreifende Mannschaft muss sofort aus der Rolle des Angreifers in die Rolle des Verteidigers wechseln. Läuft beispielsweise ein Mitspieler zügig mit dem Ballführenden mit um für einen weiten Pass bereit zu sein, muss dieser bei Ballverlust möglichst schnell seine Vorwärtsbewegung beenden und sich auf die defensive Rolle einstellen.

Übung:

Ausgangsposition für diese Übung ist ein Fußballspiel innerhalb des Trainings. Damit die Umstellungsfähigkeit mehr geschult wird und die Spieler beider Mannschaften gezwungen sind sich noch mehr auf eine neue Spielsituation einzustellen, tritt der Trainer in Aktion. In unregelmäßigen Zeitabständen bringt er einen neuen Ball, beispielsweise per Einwurf, ins Spiel. Die Mannschaft, welche zu diesem Zeitpunkt in Ballbesitz ist, spielt den „alten Ball“ ins Aus und das Spiel wird mit dem „neuen Ball“ fortgesetzt. Der „neue Ball“ kann sich nun an einer ganz anderen Stelle im Spielfeld befinden als der „alte Ball“, auf diese Weise werden die Spieler besonders gefordert.