Definition:
Nach WEINECK versteht man unter der Ausdauer die psychophysische Ermüdungswiderstandsfähigkeit.
Möchte man nun einen Blick auf die Arten der Ausdauer werfen stellt man fest, dass es sich bei dieser motorischen Hauptbeanspruchungsform um eine sehr vielfältige Fähigkeit handelt. Betrachtet man die Ausdauer unter dem Aspekt der beteiligten Muskulatur kann man zwischen allgemeiner und lokaler Ausdauer unterscheiden.
Betrachtet man unter dem Aspekt der Sportartspezifität kann man unter allgemeiner (auch Grundlagenausdauer genannt) und spezieller Ausdauer differenzieren. Unter der Betrachtung der muskulären Energiebereitstellung lässt sich die Ausdauer in aerobe und anaerobe einteilen. Wird unter dem Aspekt der Zeitdauer betrachtet kann nochmals unter Kurz-, Mittel- und Langzeitausdauer unterschieden werden. Zuletzt kann man die Ausdauer noch unter dem Aspekt der beteiligten motorischen Hauptbeanspruchungsformen betrachten, hierbei ergeben sich noch die Kraft-, Schnellkraft- und Schnelligkeitsausdauer.
In diesem Artikel möchte ich mich vor allem auf die Grundlagenausdauer spezialisieren und auf drei häufig gestellte Fragen eingehen, diese finden Sie am Ende des Artikels.
Eine gut bzw. ausreichend ausgeprägte Grundlagenausdauer ist für alle Sportarten essentiell um eine Leistungssteigerung zu erreichen.
Weitere Vorteile des Trainings der Grundlagenausdauer:
• Erhöhung der physischen Leistungsfähigkeit
• Optimierung der Erholungsfähigkeit
• Minimierung von Verletzungen
• Steigerung der psychischen Belastbarkeit
• Verringerung technischer Fehlleistungen
• Vermeidung ermüdungsbedingter taktischer Fehlverhaltensweisen
• Bessere Gesundheit
Wichtig!
Trotz der oben genannten Vorteile ist es für den Sportler wichtig auch andere Fähigkeiten zu trainieren und somit die Ausdauerleistung für seine Sportart spezifisch auszubilden, dies kann intensiver sein (vgl. Marathonlauf) oder auch weniger intensiv (vgl. Kugelstoßer). Des Weiteren führt zu intensives Ausdauertraining zu einer Verschlechterung der Schnelligkeits- und Schnellkrafteigenschaften des Sportlers.
Exkurs: Energiebereitstellung im Muskel
Bei sportlicher Belastung verbraucht der Muskel Energie, welche er über die Verbrennung energiereicher Substrate gewinnt. Diese Substrate können in der Muskelzelle als Glykogen bzw. Triglyceridtropfen vorliegen, oder auf dem Blutweg aus dem Glykogendepot der Leber bzw. des subkutanen Fettgewebes an die arbeitende Muskelzelle herantransportiert werden.
Innerhalb der ersten 20 Minuten einer intensiven sportlichen Betätigung nehmen die intrazellulären Glykogenspeicher besonders schnell ab während sie dann im Verlauf der nächsten 40 – 60 Minuten wegen der verstärkten Fettverbrennung und der verstärkten Glukoseaufnahme aus dem Blut geringfügiger abfallen.
Durch das Ausdauertraining erfolgt eine Verbesserung bzw. Vermehrung der zellulären Energiespeicher.