Beweglichkeitstraining - Ein Überblick
In den meisten Sportarten wird ein Beweglichkeitstraining meist nur im Zuge des Aufwärmens durchgeführt und der Stellenwert des Beweglichkeitstrainings ist eher gering.
Natürlich ist es offensichtlich, dass nicht alle Sportler und alle Sportarten eine gleich ausgeprägte Beweglichkeit benötigen, allerdings hilft eine "gute" Beweglichkeit die sportliche Leistung zu verbessern.
Aufgrund der zahlreichen Sportarten und der zahlreichen Bewegungen innerhalb der Sportarten lässt sich keine generelle "optimale" Beweglichkeit voraussagen. Beispielsweise benötigt ein Turner oder eine Balletttänzerin eine viel größere Beweglichkeit in der Beinmuskulatur als beispielsweise ein Fußballer.
Doch wie beweglich sollte nun ein Sportler sein?
Als Richtlinie gilt, dass jeder Sportler, in der für seine Sportart und seine Bewegung benötigten Muskulatur, ausreichend beweglich sein soll um die Aktion/ Bewegung über den vollen Bewegungsradius durchführen zu können.
Vereinfacht ausgedrückt:
Beispiel: Ein Handballer muss in seiner Brust- und Schultermuskulatur ausreichend beweglich sein damit er den Wurfarm, beispielsweise bei einem Torwurf, weit genug nach hinten führen kann. Nur dadurch ist es ihm möglich einen optimalen Beschleunigungsweg zu erhalten.
Welche Arten der Beweglichkeit gibt es?
Grundsätzlich lassen sich zwei Arten der Beweglichkeit unterscheiden, die aktive und die passive Beweglichkeit.
Passive Beweglichkeit:
Als passive Beweglichkeit wird die größtmögliche Bewegungsamplitude in einem Gelenk bezeichnet, welche der Sportler durch Einwirkungen äußerer Kräfte (Partner, Schwerkraft, etc.) allein durch die Dehnung bzw. Entspannungsfähigkeit der Muskulatur erreichen kann.
Aktive Beweglichkeit:
Als aktive Beweglichkeit wird die größtmögliche Bewegungsamplitude in einem Gelenk bezeichnet, welche der Sportler lediglich mit der Kraft des Antagonisten (Gegenspielsers) erreichen kann.
Die passive Beweglichkeit ist immer größer als die aktive Beweglichkeit.
Vorteile einer verbesserten Beweglichkeit:
- Eine erhöhte Beweglichkeit führt zu einer Optimierung des Bewegungsflusses, der Bewegungsharmonie und des Bewegungsausdrucks
- Eine optimal entwickelte Beweglichkeit erweitert das Spektrum der möglichen sportartspezifischen Bewegungstechniken und beschleunigt den motorischen Lernprozess
- Eine verkürzte und unzureichend dehnfähige Muskulatur hat eine verringerte Kraft
Allgemein lässt sich sagen, dass es sich bei dem Thema Beweglichkeitstraining um ein sehr komplexes Thema handelt, beispielsweise ist die Durchführung von den Zielen des jeweiligen Sportlers, von dessen Sportart und auch vom Zeitpunkt der Durchführung des Beweglichkeitstrainings abhängig.
Grundsätzlich lässt sich sagen:
- Durch regelmäßiges Dehnen wird man beweglicher
- Die Art der Dehnmethode ist im Breitensport nicht ausschlaggebend
- Um die Beweglichkeit zu verbessern muss man ein zusätzliches Beweglichkeitstraining durchführen
- 3 bis 4 intensive Dehneinheiten /Woche helfen dabei die Beweglichkeit effektiv zu verbessern
- Es ist zu unterscheiden ob Dehnen im Bereich des Aufwärmens durchgeführt wird oder als zusätzliche Einheit